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Schloßgarten

Die Ursprünge des Ordens

Die frühesten Aufzeichnungen der Freigärtner stammen aus dem Jahr 1676. Der Orden begann sich aber bereits viel früher zu organisieren. Unter Arbeitern bestand seit jeher ein allgemeines Bedürfnis nach Krankengeld, Renten und der Versorgung der Angehörigen. Auch, wie in anderen freien Berufen wuchs der Wunsch, Fähigkeiten und Ausbildungen zu regulieren, um den eigenen Berufsstand zu schützen. Insbesondere Gärtner, Angehörige freier Berufsstände, lebten ausserhalb von Burgen, auf nahegelegenen Landgütern und Gärtnereien und konnten daher nicht "Bürger" werden. Als Vorbild für die Logen der Gärtner diente die Erste, gegründete Körperschaft der Gärtner und Gemüsehändler in Glasgow, Schottland aus dem Jahr 1626.

Das erste überlieferte Zeugnis, vom 16. August 1676 stammt von der Freigärtnerloge "Ancient Fraternity of Free Gardeners of East Lothian", die ihren Sitz in Haddington hatte. Hier wurden unter anderem fünfzehn Pflichten eines Freigärtners aufgeführt - die "Interjunctions for ye Fraternity of Gardiners of East Lothian".  Die Freigärtnerei versteht diese Loge als Gründungsloge.

 

Entwicklung im 19. Jahrhundert

Mit zunehmender Mitgliederzahl, erlaubte die Gründerloge Haddington und deren Tochterloge Dunfermline, Treffen auch ausserhalb der ansässigen Räumlichkeiten zu erlauben und zudem berufsfremden Personen den Zutritt zu den Gärtnerversammlungen.

Die neueren Logen sammelten Mystik, Legenden, Rituale und Handwerkspraktikenden der Gärtner , die viel weitreichender waren

als im vorherigen Jahrhundert. Hieraus mischten sich auch Elemente und Praktiken der Freimaurerei um eine Unverwechselbarkeit in der Öffentlichkeit zu signalisieren. Das Erscheinen von Bildern und Symbolen im Stil der Freimaurer auf Artefakten der Gärtner ist ein klares Indiz von Gründungen des 19. Jahrhunderts. Um 1850 existierten bereits rund 50 Logen. 

Entwicklung im 20. Jahrhundert

Mit  der Einführung des Sozialversicherungsgesetzes 1911 änderten sich die Bedingungen der Freigärtnerlogen. 

Für Renten und Zahlungen an Hinterbliebene sorgte nun der Staat. Anfänglich wurden die Logen mit einem Teil des staatlichen Prozesses betraut, nach dem zweiten Weltkrieg, mit der Einführung der Labour Regierung wurde dieser Prozess dann völlig verstaatlicht.  Logen die gross genug waren, konnten nach dem Gesetz zugelassen werden, um die Bestimmungen für ihre Mitglieder zu verwalten. Allerdings war jede einzelne Loge zu klein. So schlossen sich 1912 einige Logen zu grösseren Gesellschaften zusammen.

Durch die Verstaatlichung verloren die Logen Ihre Haupttätigkeit und so verschwanden viele Logen mit Ihren Mitgliedern.

Die Mutterloge in Haddington versuchte 1952 mit den verbliebenen Mitgliedern ein Überleben zu sichern, am 22.02.1953 löste sich die Loge allerdings trotz aller Bemühungen doch auf.

1956 wurde der Hauptsitz der schottischen Grossloge nach Kapstadt verlegt, da sich dort 1880 die Grossloge "Order of Free Gardeners of Africa" gegründet hatte. Zwischen den Jahren 2000 und 2002 suchten Freigärtner aus Afrika und Australien nach Ihren Wurzeln. Auf Ihren Suchen fanden sie zwar keine Logen, dennoch viele einzelne Freigärtner, sowie Artefakte, Urkunden und Zeugnisse in Heimatmuseen.

Die Suche und das Treffen der verbliebenen Mitglieder in der einzig weiterarbeitenden Loge "Adelphi Lodge No. 21" sorgte für eine Renaissance der Freigärtnerei.

Die Freigärtnerloge "The Countess of Elgin" Matrikelnummer 105, welche von der 1849 gegründeten Freigärtner-Großloge stammt. Die 2002 gegründete Gesellschaft zur Förderung  der Freigärtnerei in Großbritannien erteilte fortan die weltweiten Matrikelnummern. Sie wird umgangssprachlich als

"New Order 2002" oder "International Order of Free Gardeners" (IOFG) bezeichnet. Daraufhin erhielt die Freigärtnerloge "The Countess of Elgin Lodge" die Matrikelnummer 3; denn sie gehörte zu den vier Gründungslogen des »New Order 2002«:

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